Krebsvorsorge

Das gesetzliche Krebsvorsorgeprogramm wurde im Jahr 2020 neu gestaltet. Frauen von 20 bis 34 Jahren erhalten wie bisher jährlich einen Zellabstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Frauen ab 35 Jahren erhalten einen Kombiabstrich mit zusätzlicher Untersuchung auf das HPV-Virus, bei unauffälligem Befund in 3-jährigem Intervall.

Zum Krebsvorsorgeprogramm zählt ebenso das Abtasten der Brust zur Entdeckung von eventuellen Veränderungen. Außerdem wird ab einem Alter von 55 Jahren eine Darmspiegelung zur Darmkrebsfrüherkennung empfohlen und finanziert.

Neben diesen Standarduntersuchungen gibt es eine Reihe sinnvoller Zusatzuntersuchungen, welche die Vorsorgesicherheit erhöhen können.

HPV-Test (Humane Papillomviren-Testung)

Humane Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten Erregern von Infektionen im Genitalbereich und werden sexuell übertragen. Bestimmte Typen dieser Viren (sogenannte Hochrisikogruppe) spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses und dessen Vorstufen. Durch hochmoderne Testverfahren (DNA-Technologie) kann man diese Viren im Abstrich vom Gebärmutterhals nachweisen. Häufig heilen diese Infektionen von alleine folgenlos aus. Allerdings sollten bei positivem Abstrichbefund engmaschigere Kontrollen erfolgen, um Veränderungen ggf. frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Der HPV-Test ist Bestandteil der gesetzlichen Vorsorge für Frauen ab 35 Jahren.

Darmkrebs-Früherkennung

Vorsorge-Tests auf verstecktes Blut im Stuhl werden ab dem 50. Lebensjahr ausgegeben, ab dem 55. Lebensjahr alle zwei Jahre. Alle Patientinnen ab 55 Jahren haben die Möglichkeit, eine vorsorgliche Darmspiegelung auch bei völliger Beschwerdefreiheit durchführen zulassen.

Beim Stuhltest handelt es sich um den sogenannten Sensitiven Stuhltest. Positive Merkmale sind die hohe Nachweisempfindlichkeit, die angenehme hygienische Testdurchführung und die Tatsache, dass der Test ohne Diät durchführbar ist.

Brustultraschall (Mammasonographie)

Mit der Ultraschalluntersuchung der Brust kann eine Feinbeurteilung der Brustdrüse erfolgen. Sie ist sehr viel genauer als alleiniges Abtasten der Brust und ist somit zur Frühdiagnostik von Brusterkrankungen geeignet.
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Unterleibsultraschall

Beim gynäkologischen Ultraschall werden die Unterleibsorgane (Gebärmutter, Eierstöcke und Blase) direkt auf dem Monitor beurteilt. Man erreicht hiermit eine genauere Diagnostik als durch eine Tastuntersuchung. Frühstadien von Gebärmutter- und Eierstockskrebs können hiermit erkannt werden.
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