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Südumfahrung Hagsfeld — Ein fauler Kompromiss

Feldflur zwischen „Alte Bach“ und Elfmorgenbruchstr.
Von Rintheim nach Hagsfeld entlang der „Alten Bach“
Erholungsraum und Lebensräume für Tiere u. Pflanzen; Fotos: Heiko Jacobs

Die Entlastung Hagsfelds vom Autoverkehr war einst ein Faustpfand derer, die die Nordtangente als einzige Lösung zur Vermeidung des Verkehrskollaps in Karlsruhe sahen. Nachdem jedoch die Nordtangente mittlerweile selbst aus dem Regionalplan gestrichen ist, bleibt die Umfahrung Hagsfelds trotzdem als kommunales Einzelprojekt auf der politischen Agenda. Ziel ist eine „Kleine Lösung“.

Aber auch mit weniger Fahrspuren ist zur Querung der Rheintalbahn ein aufwändiges Bauwerk nötig, sei es aufgeständert oder als Unterführung. Beides ist ein großer Eingriff in das Landschaftsbild. Die aufgeständerte Lösung bringt zudem Lärmemissionen für Hagsfeld und Rintheim. In jedem Fall verlieren beide Stadtteile ein wichtiges Naherholungsgebiet.

Bei einem Spaziergang vor Ort stellt sich nämlich schnell die Frage, ob man die neue Querspange überhaupt vertreten kann: An der von Gehölzen gesäumten „Alten Bach“, wie das schmale Gewässer heißt, das Hagsfeld durchquert (in Bild 2), leben in diesem Bereich Eisvögel. Hecken auf den benachbarten Wiesen sind Lebensräume von Nachtigallen und anderen Vogelarten, wie man als Laie im Frühjahr unschwer erhören kann.

Überhaupt ist dieser Bereich ein Erholungsraum, der von Vielen für die Fahrt mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkauf genutzt wird. Dass ein solcher, für Mensch und Natur wertvoller Raum auch leicht unwiederbringlich zerstört werden kann, sieht man weiter östlich an der Verlängerung der B 10 zum Industriegebiet Hagsfeld: Beton und Lärm entwerten die Feld- und Wiesenflur zwischen Grötzingen und der Elfmorgenbruchstraße beim Industriegebiet Hagsfeld. Auch hier wäre weniger mehr gewesen.

Durch die Realisierung der Südumfahrung in Hagsfeld wird der Straßenbau entlang der Nordtangententrasse wieder ein Scheibchen weiter ausgebaut: Die Anbindung der B 10 aus dem Pfinztal an die Autobahn A 5 und deren Verlängerung bis zur Elfmorgenbruchstraße geht dann zukünftig direkt in die Hagsfelder Südumgehung über. Wenn auf der Westseite der Stadt eine weitere Straßenbrücke über den Rhein gebaut und diese dann eines Tages auch an die B 36 angeschlossen wird, sind wir von einer Nordtangente, die weiteren Verkehr anzieht, nicht mehr weit entfernt. Das Bauprojekt in dieser Form läuft einem entschiedenen Ziel der Stadt Karlsruhe zuwider: So wird neuer Autoverkehr erzeugt, anstatt den ÖPNV mit Bus und Bahn konsequent zu fördern — und dies gilt schon für die „Kleine Lösung“ in Hagsfeld.

Johannes Meister

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/19

Stand des Artikels: 2019! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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