Ansatz:
Die gewählte Perspektive bezieht sich auf "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci im Refektorium des Klosters Sta. Maria Delle Grazie, Mailand.

Alle sind um einen Tisch versammelt!
Ein Bild des Aufruhrs und Umbruchs aber auch ein Bild „vor der Einigkeit“ in dem bevorstehenden Schicksal, ohne daß dieses eine konkrete Form hat.
Das Eingangsthema bildet eine Symbiose aus einer klar gegliederten Konstruktion, die sich grazil in die streng symmetrisch gegliederte Fassade einfügt und einem offenen Rahmen, dessen Teile sich einander nähern, ohne sich zu schließen.
Die gemeinsame Form und Ordnung, ohne Verlust der jeweiligen Autonomie der beteiligten Kräfte findet ihren Ausdruck. Der „rote Rahmen“ schließt und öffnet die Komposition zugleich.


Dies mag ruhig als Allegorie auf das Potential gemeinsamen, politischen und gesellschaftlichen Handelns begriffen werden, für das die Deutsch/Französische Brigade ein konkretes Beispiel darstellt.
Rot ist die, beiden Flaggen, gemeinsame Farbe - und setzt zugleich einen farblichen Akzent in das ansonsten von Pastelltönen dominierte Umfeld.
Im Zentrum der Näherung der Teile des Rahmens sitzt imaginär der "Gastgeber".
...so gehen denn alle durch diesen gestalteten Raum hindurch, zum Essen - um an einem gemeinsamen Tisch Platz zu finden - im Außen innerlich , im Inneren äußerlich.

Jedoch: Je öfter alle diesen Raum durchschreiten, um so mehr verwischen sich die Grenzen!

Michael Witlatschil, Köln den 15.05.97