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SV Handbuch: Neuzeit,

2c) Das 18. Jahrhundert

Die bestehenden, nach landsmannschaftlichen Gesichtspunkten verfaßten Nationen erlebten im 18. Jahrhundert die Entwicklung zu den studentischen Verbindungen modernen Typs.

Erstmals für die zweite Hälfte des Jahrhunderts sind schriftliche Statuten überliefert, die das Verbindungsleben zu regeln versuchten. Unterordnung unter einen Vorsitzenden, dem Senior, Mehrheitsbeschlüsse, geselliges Miteinander, Satisfaktion von Beleidigungen, gemeinsames Auftreten nach außen bestimmten jetzt das Leben der Landsmannschaften, die aber dennoch von einem eher lockeren Zusammenhalt geprägt waren. So endete auch die Zugehörigkeit zu einer Landsmannschaft mit dem Studienabschluß; einen Lebensbund bildeten sie also nicht.

Dieses war erst Ergebnis einer anderen Entwicklung, nämlich der Herausbildung der Orden gegen Ende des Jahrhunderts, die neben den Landsmannschaften die zweite Gruppe der Verbindungen bildeten. Bei den Orden handelte es sich um studentische Zusammenschlüsse nach dem Vorbild der Freimaurerlogen. Mit diesen teilten sie
1. die Geheimhaltung,
2. die exklusive Auswahl ihrer Mitglieder,
3. ein durchdachtes und kompliziertes Zeremoniell und schließlich
4. das Lebensbundprinzip.

Sie unterschieden sich aber nicht nur äußerlich von den Landsmannschaften, sondern auch dadurch, daß sie ein weltanschauliches Programm hatten, das in ihren Namen zum Ausdruck kam: Amicisten, Konstantisten, Harmonisten oder Unitisten nannten sich die vier größten Orden. Von diesen Ordnen stammte nicht nur die Tradition des Lebensbundes, sondern auch der Zirkel als äußeres Zeichen sowie die Kreuze zur Kennzeichnung des Vorstandes.

Da die Orden sehr mit den aufklärerischen Ideen der Französischen Revolution sympathisierten und durchaus politische Zielsetzungen verfolgten, wurden sie von der Obrigkeit auf das Strengste verfolgt, weshalb sie sich nicht durchsetzen konnten und um 1800 verschwanden (10).

Neben den Orden und Landsmannschaften existierten noch andere Freundschaftsbünde, Kränzchen genannt, die völlig apolitisch waren und deshalb von der Obrigkeit geduldet wurden. Diese Kränzchen übernahmen wesentliche äußere Merkmale der Orden (s.o.), ohne allerdings die politische Programmatik weiterzuverfolgen. Hieraus entwickelten sich um die Jahrhundertwende die ersten Corps, die unabhängig von der landsmannschaftlichen Herkunft die Studenten zusammenschloß. Bis heute besteht das 1798 gegründete Erlanger Corps Onoldia (11).

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