Heiko Jacobs' Seiten zum Thema:

U-Strab / Stadtbahntunnel / Kombilösung Karlsruhe

-- Hochbahnsteig Herrenstraße --

Das vielfach genannte Problem, vor lauter Bahnen die Kaiserstraße nicht mehr überqueren zu können, ist vor allem in den Haltestellenbereichen relevant. Die kleine Diskussion im City2015-Forum über eine Hochbahn als Alternative zur U-Strab regte mich an, eine ältere Idee wieder auszugraben und mal etwas genauer zu skizzieren:

Da eine Hochbahn in der gesamten Kaiserstraße architektonisch kaum zu integrieren sein dürfte, beschränke ich die Höherlegung auf den Bereich einer Haltestelle. Ich gehe dabei vom Menschen als Maßstab aus, d.h. ein 2-m-Mensch sollte die Bahn bequem unterqueren können. Da die beiden Karstadt-Häuser von hinten beliefert werden, ist meines Erachtens eine reguläre Durchfahrbarkeit für Fahrzeuge über 2m Höhe nicht notwendig. Zuzüglich tragender Konstruktion nehme ich mal einen Höhenunterschied zwischen Schienenoberkante und unterer Ebene von 3m an. Diese verteile ich hälftig nach oben und unten, so dass die Schienenoberkante 1,5m über Geländeniveau liegt, die untere Ebene 1,5m darunter, so dass die Höhenunterschiede für Fußgänger minimal werden.

Ich nehme mal eine licht wirkende tragende Konstruktion aus Stahl an, die mit Glas gefüllt wird: I-Träger, auf dem das Schienenprofil gesetzt wird, ggfs. mit weiteren Rillen zum "Einfangen" bei Entgleisungen. Tragweite so bei 5-10m (Pfeiler gestrichelt), daran gesetzte Bahnsteige 34cm über Schienenoberkante, also rollstuhlgerecht mit Niederflurwagen. Da man eh schon mit Stahl und Glas arbeitet, kann man auch gleich ein Dach über die Haltestelle spannen, angedeutet per Bogen.

Das Gleis wird nicht mehr gerade durchgezogen, sondern leicht verschwenkt, so dass sie bissele schräg in der Kaiserstraße liegt. Und zwar so, dass sie näher an die beiden Karstadt-Häuser rückt, so dass deren Arkaden als Ebene 0 genutzt werden. Daran anschließend abwechselnd Treppen rauf und runter, schon in den Arkaden beginnend. So gewinnt man Abstand zu den Häusern auf der Gegenseite, die keine Arkaden haben, so dass dort weiterhin eine Ebene 0 vor den Läden existiert.

Östlich und westlich der Haltestelle schließen Rampen nach oben und unten an, damit Rollstuhlfahrer die Ebenen minus 1,5m und plus 1,8m erreichen, ebenfalls Rampen nach Norden und Süden im Zuge der Ritterstraße mindestens in die Ebene minus 1,5m, die ggfs. auch für die Taxen nutzbar wäre. Die Bahn braucht bei Wannen- und Kuppenhalbmessern von 300m (die genauen möglichen Radien kenne ich leider nicht, aber das dürfte hinkommen) rund 45m für diesen Höhenunterschied. Die Rollstuhlrampen könnten 20m kürzer sein, dann entstünde ein max. Höhenunterschied von einem halben Meter zum Gleis auf den ersten 20m, 2-3 Stufen für eine Überquerung. Der daran anschließende Bereich wäre wegen der gegenläufigen Rampen nur mit mehr Stufen querbar, bis irgendwann der Platz für so lange Treppen nicht mehr reicht. Sowas um 10-20 Meter wären nicht querbar, diese könnte man bspw. mit Wasserspielen gestalten o.ä.

Die rund 14m breite Haltestellenanlage sorgt schon alleine bei der 23m breiten Kaiserstraße für eine fast ganz wettergeschützte Querungsmöglichkeit zwischen den beiden Karstadt-Häusern. Eine komplette Überdachung auch der Haltestelle macht die Halstestelle und die Querung komplett wetterfest. Wasser könnte auch auf der Ebene minus 1,5m für Auflockerung sorgen. Straßenmusikanten kommen von selbst. Durch die entstehende Verbindung der beiden Karstadt-Häuser bietet es sich an, dort an den Enden (evtl. auch unter die Rampen reichend) auch einige Ausstellungs- oder Verkaufsflächen einzurichten.

Für das nächtliche Durchqueren der Kaiserstraße in Längsrichtung sollte die obere Ebene ausreichend Sicherheitsgefühl vermitteln, aber auch die untere Ebene dürfte durch die transparente Konstruktion keine subjektive Gefahrenstelle sein.

Kleiner Haken: Die Haltestelle ist nur noch 80m lang und bietet somit keine Möglichkeit mehr für einen Korrespondenzhalt von drei Linien.

Der Europaplatz könnte ähnlich umbaubar sein, was aber Eingriffe in den Individualverkehr erfordert (mindestens Unterbrechung der Karlstraße, vermutlich auch der Douglasstraße. Durch das erhöhte Niveau der Postgalerie bietet sich das sogar an. Ist aber noch nicht durchgeplant. Am Marktplatz dürfte eine solche Konstruktion aus gestalterischen Gründen ausscheiden.

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