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Nützliche Zahlenspielereien mit dem KVV-Fahrplan

Wem ist es nicht auch schon so ergangen: Man sitzt in der Kneipe oder kommt aus dem Kino, hat sich aber vorher nicht über die Abfahrtszeit für die Rückfahrt informiert und Handy-Fahrplan oder andere Informationsquellen sind nicht greifbar. Wenn man aber weiß, wann man angekommen ist oder man in der Ferne gerade eine Straßenbahn der gleichen Linie in der Gegenrichtung abfahren sieht, kann man sich ausrechnen, ob man zur Haltestelle rennen muss oder nicht. Der Fahrplan des KVV ist nämlich so gestrickt, dass die Summe der Abfahrtsminuten in Richtung und Gegenrichtung gerade ein Vielfaches der Zeit zwischen zwei Fahrten, dem Takt, ergibt. Zur Erläuterung soll die Tabelle unten dienen.

Im Umkehrschluss kann man hierdurch die Abfahrtsminute in der Gegenrichtung ausrechnen: Es ist die Zahl, die man addieren muss, damit man das nächst größere Vielfache des Zeitabstands zwischen zwei Fahrten (z. B. 20, 40, 60, 80, ... beim 20-Minuten-Takt) erhält. Die weiteren Abfahrtszeiten erhält man durch den Taktabstand. Ein Beispiel: Fährt die Linie 3 am Werderplatz in Richtung Hauptbahnhof zur Minute 33 ab, so muss man beim abendlichen 20-Minuten-Takt 7 addieren, um auf 40, als nächstes Vielfaches des Taktabstands zu kommen. Die Bahnen in der Gegenrichtung fahren also zu den Minuten 07, 27 und 47 in Richtung Heide ab.

Das System gilt übrigens immer dann, wenn sich die Bahnen in Richtung und Gegenrichtung zur vollen Stunde treffen. Dies trifft für alle Straßenbahn- und viele Stadt- und Regionalbahnlinien im KVV zu, aber auch für viele andere Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel in Deutschland.

Bei einem 10-Minuten-Takt treffen sich die Bahnen übrigens alle 5 Minuten, also zu den Minuten 00, 05, 10, 15, ..., bei einem 20-Minuten-Takt alle 10 Minuten, bei einem Stundentakt alle halbe Stunde und so weiter. Das ist nützlich zu wissen, man wenn einer anderen Bahn entgegen fahren möchte, sei es um sich dort mit jemandem zu treffen oder wenn man nicht so lange in der Kälte stehen möchte. Wenn man annimmt, dass innerstädtisch zwischen zwei Haltestellen ein zeitlicher Abstand von etwa 1 Minute liegt, lassen sich übrigens die Abfahrtszeiten anderer Haltestellen oder der Ort der Begegnung zweier Bahnen ungefähr bestimmen.

Die Reihenfolge aufeinander folgender Straßenbahnen ist in Richtung und Gegenrichtung genau umgekehrt: Folgt die Linie 1 der Linie S2 am Kronenplatz in Richtung Europaplatz wenige Minuten, so fährt sie in Gegenrichtung der anderen Bahn genauso viele Minuten voraus. Sieht man also die S2 abends zur Minute 06 am Kronenplatz in Richtung Rheinstetten abfahren, so kann man folgern, dass die Bahn in Gegenrichtung zur Minute 14 und die Linie 1 kurz davor abfährt, in der Tat nämlich zur Minute 12.

Trotz dieser fahrplanmäßigen Regelmäßigkeiten muss man aufpassen: Verspätungen, geringfügige Abweichungen im Minutenbereich und vor allem der Wechsel von der Hauptverkehrszeit zum Abendverkehr mit dem Wechsel vom 10-Minuten-Takt zum 20-Minuten-Takt können einem einen Strich durch die Rechnung machen. Aber dennoch macht es immer wieder Spaß, diese versteckten Gesetze des Fahrplans für sich zu nutzen.

10-Minutentakt 20-Minutentakt
Abfahrtsminute in Richtung nächste Abfahrtsminute in Gegenrichtung Summe Abfahrts-Minute Richtung/Gegenrichtung Abfahrtsminute in Richtung nächste Abfahrtsminute in Gegenrichtung Summe Abfahrts-Minute Richtung/Gegenrichtung
00 00, 10, ... 00, 10, ... 00 00, 20, ... 00, 20, ...
01 09, 19, ... 10, 20, ... 01 19, 39, ... 20, 40, ...
02 08, 18, ... 10, 20, ... 02 18, 38, ... 20, 40, ...
03 07, 17, ... 10, 20, ... 03 17, 37, ... 20, 40, ...
04 06, 16, ... 10, 20, ... ... ... 20, 40, ...
05 05, 15, ... 10, 20, ... 10 10, 30, ... 20, 40, ...
06 14, 24, ... 20, 30, ... 11 29, 49, ... 40, 60, ...
07 13, 23, ... 20, 30, ... 12 28, 48, ... 40, 60, ...
08 12, 22, ... 20, 30, ... 13 27, 47, ... 40, 60, ...
09 11, 21, ... 20, 30, ... ... ... 40, 60, ...
10 10, 20, ... 20, 30, ... 20 20, 40, ... 40, 60, ...
11 19, 29, ... 30, 40, ... 21 39, 59, ... 60, 80, ...
12 18, 28, ... 30, 40, ... 22 38, 58, ... 60, 80, ...
... ... 30, 40, ... ... ... 60, 80, ...
Johannes Meister

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/08

Stand des Artikels: 2008! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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